Der Mond steht über der Bühne am Kennedyplatz, auf der Nneka spielt

Am Wochen­en­de war es wie­der so weit, es war wie­der Essen Ori­gi­nal. Die 17. Auf­la­ge mitt­ler­wei­le. Sie­ben Büh­nen wur­den in der Esse­ner Innen­stadt auf­ge­baut. Und das gan­ze wie gehabt »Umsonst & Draußen«.

Das Mot­to der jewei­li­gen Büh­ne wech­sel­te täg­lich, von Schla­ger über Jazz bis Rock und Metal. So star­te­te der Frei­tag auf dem Ken­ne­dy­platz bei­spiels­wei­se mit dem Mot­to »Come­dy total«, am Sams­tag hieß es dann »Rock und Pop vom Feins­ten« und am Schluss­tag »Klas­sik unter frei­em Him­mel«. Erst­mals dabei war die Elek­tro-Büh­ne am Weber­platz. Natür­lich gab es auch wie­der die Betal-Büh­ne am Vie­ho­fer Platz.

Natür­lich gab es auch wie­der eine »Open Stage«, für die sich die (teil­wei­se noch unbe­kann­ten) Musi­ker frei bewerben/​anmelden konn­ten. Im letz­ten Jahr hat­te ich noch »geme­ckert«, dass die­se Büh­nen zu nah an Stra­ßen oder ande­ren gro­ßen Büh­nen ste­hen. Dies war die­ses Jahr wesent­lich bes­ser gelöst. Es gab zwar nur noch die Büh­ne am GeKu-Haus, die­se aber dafür als rich­ti­ge Büh­ne auf­ge­baut, auch mit elek­tri­scher Ver­stär­kung und Misch­pult. Es konn­te also nicht nur akus­tisch gespielt wer­den. Auch hat­te die­se Büh­ne genü­gend Abstand zu den ande­ren Büh­nen. Auf­ge­tre­ten sind hier z. B. Ouwe und Jaa­na. Das Duo Ouwe spiel­ten Jet­h­ro Tull Cover und das ziem­lich gut. Jaa­na spiel­ten eige­ne Songs aus den Berei­chen Folk, Blues und Rock.

Auf der Vie­ho­fer Stra­ße gab es den »Music​.Mar​ket«, wo man neue und gebrauch­te CDs, DVDs, Noten und sogar Instru­men­te erwer­ben konn­te. Von dort aus war es nur ein klei­nes Stück bis zur Büh­ne am Flachs­markt, die »Young Stage«. Frei­tag und Sams­tag ging es dort etwas lauter/​rockiger zur Sache, es spiel­ten die Bands des AK Rock und des Spar­kas­sen-Sam­plers. Am Sonn­tag erklom­men dann diver­se Chö­re die­se Bühne.

Schla­ger gab es am Frei­tag Abend am Wil­ly-Brandt-Platz. Die glei­che Büh­ne, einen Tag spä­ter: Tra­ves­tie. Irgend­wie kamen wir an die­ser Büh­ne immer zu spät an, es war immer voll (und einen Gra­ben gab es nicht). Aber das kam ja nicht von unge­fähr, das gebo­te­ne Pro­gramm war klas­se; auch, wenn ich anfangs eigent­lich gar nicht run­ter zu die­ser Büh­ne woll­te, es hat sich gelohnt. Es gab wirk­lich ein »Feu­er­werk der Travestie«.

Die Haupt­büh­ne stand wie üblich am Ken­ne­dy­platz. Wie bereits geschrie­ben war hier am Frei­tag Come­dy ange­sagt, z. B. mit Hen­nes Ben­der. Aber auch Musik gab es hier schon am Frei­tag. Für den Abschluss des Abends sorg­ten hier näm­lich die Folk-Rock-Band »Con­ne­ma­ra Stone Com­pa­ny«. Musi­ka­lisch ging es dann auch am Sams­tag (und Sonn­tag) wei­ter auf die­ser Büh­ne. Zum Bei­spiel mit Speed­swing, Max Pro­sa, Dúné oder Nne­ka. Den Abschluss am Sonn­tag Abend mach­ten dann die Esse­ner Philharmoniker.Auch gelohnt hat sie der Abste­cher zur Büh­ne am Hirsch­land­platz. Erst die Kapel­le »Uhr­werk« dort gehört, die wohl eine Esse­ner Kult­band ist. Schö­ne Rock/­Pop-Musik. Hier­nach waren dann die deutsch-tür­kis­ce For­ma­ti­on Try­ol auf der Büh­ne. Sie ver­misch­ten tra­di­tio­nel­le türkischen/​anatolischen Folk mit Jazz-Klän­gen. Liest sich viel­leicht unge­wohnt, klingt (bzw. klang) aber sehr gut.

Bei so vie­len Büh­nen und dem engen Zeit­plan bleibt es nicht aus, dass man nicht alles sehen kann. Ich hab auch nicht alle Auf­trit­te sehen kön­nen, die ich eigent­lich sehen/​hören woll­te. Zum Teil durch die Über­lap­pun­gen, zum Teil hat­te ich nicht die größ­te Lust am ver­reg­ne­ten Frei­tag. Auch wur­den schon wie­der Stim­men laut, ein gro­ßer Name als Head­li­ner hät­te gefehlt. Ich kann nur sagen: Ich habe wie­der vie­le neue Bands ken­nen­ge­lernt. Die Head­li­ner waren gut, die Plät­ze (und die Innen­stadt) waren voll.

Auch wenn das Haupt­au­gen­merk bei dem Stadt­fes­ti­val auf der Musik liegt, das Drum­her­um stimm­te auch: Die Cafés hat­ten die Außen­gas­tro­no­mie gut bewirt­schaf­tet, zahl­rei­che Stän­de sorg­ten für das leib­lich Wohl – auch vege­ta­risch bzw. vegan, wenn ich mich nicht ver­tue. Musi­ka­lisch wie auch kuli­na­risch: Es war für jeden etwas dabei.

Alles in Allem: Eine gelun­ge Ver­an­stal­tung. Ich freu mich schon auf den 13.–15. Sep­tem­ber 2013, denn dann fin­det die 18. Auf­la­ge von Essen Ori­gi­nal statt.

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